Qualität statt Show: Google verschärft Regeln

Was Selbstständige und kleine Unternehmen in der Oberlausitz über die neuen Google-Richtlinien wissen sollten

Die Sichtbarkeit bei Google ist für viele lokale Unternehmen entscheidend – ob für Handwerksbetriebe, Dienstleister oder Online-Shops. Wer gefunden werden will, setzt auf Inhalte mit „Fachwissen“, „Erfahrung“ und „Vertrauenswürdigkeit“ – zusammengefasst im Google-Konzept EEAT:

  • Experience (Erfahrung)
  • Expertise (Fachkenntnis)
  • Authoritativeness (Autorität)
  • Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit)

Doch Google schaut jetzt noch genauer hin: Mit einem Update der Quality Rater Guidelines geht der Suchmaschinenriese gezielt gegen vorgetäuschtes EEAT vor. Was heißt das konkret für kleine Unternehmen?


Was hat Google geändert?

In den aktualisierten Bewertungsrichtlinien für sogenannte „Quality Rater“ – also menschliche Prüfer, die Google helfen, die Qualität von Webseiten einzuschätzen – liegt der Fokus verstärkt auf Täuschungsversuchen.

Webseiten, die nur so tun, als ob sie fachlich kompetent wären, werden abgewertet. Dazu zählen z. B.:

  • Inhalte, die mit KI erstellt und oberflächlich mit Autorennamen oder Titeln geschmückt sind, ohne echten Hintergrund
  • Blogs oder Produktseiten, die „Fachbegriffe“ streuen, aber keine echte Tiefe oder Praxiserfahrung bieten
  • Gesundheits- oder Finanzthemen ohne nachprüfbare Qualifikation der Verfasser

Warum ist das für kleine Unternehmen relevant?

Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nutzen ihre Website, um Vertrauen aufzubauen und bei Google gefunden zu werden. Viele greifen dabei auf Content-Agenturen oder KI-Tools zurück, um Inhalte zu erstellen.

Wichtig zu wissen: Wenn Inhalte nicht echt wirken oder der Eindruck entsteht, dass Qualifikationen nur vorgetäuscht werden, kann das zu schlechteren Rankings führen.

Google will künftig stärker unterscheiden zwischen:

  • Echter Erfahrung (z. B. ein Handwerker, der über häufige Reparaturfehler schreibt)
  • Scheinbarem Fachwissen, das aus generischem Content ohne persönliche Tiefe besteht

Wie kann ich als lokales Unternehmen positiv auffallen?

Wer im Web wirklich überzeugen will, sollte jetzt noch mehr auf Authentizität setzen. Ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps:

  1. Eigene Erfahrung zeigen: Erzählen Sie echte Geschichten aus Ihrem Arbeitsalltag. Berichten Sie z. B. über Projekte, typische Probleme Ihrer Kunden oder praktische Tipps.
  2. Autorennennung sinnvoll gestalten: Geben Sie an, wer den Beitrag geschrieben hat – idealerweise mit kurzer Info zur Qualifikation oder Erfahrung.
  3. Kundennähe statt Buzzwords: Verzichten Sie auf rein suchmaschinenoptimierte Texte ohne Mehrwert. Schreiben Sie so, wie Sie es auch Ihren Kunden vor Ort erklären würden.
  4. Themen wählen, bei denen Sie wirklich Expertise haben: Besser wenige, fundierte Inhalte als viele generische Artikel.
  5. Transparenz schafft Vertrauen: Zeigen Sie, wie lange es Ihr Unternehmen gibt, was Sie besonders macht, und warum Kunden auf Sie setzen können.

Fazit: Weniger Fassade, mehr Substanz

Google will Qualität – und zwar echte. Das neue Regelwerk signalisiert: Scheinbares Fachwissen wird entlarvt. Das ist eine Chance für kleine, ehrliche Unternehmen, sich mit authentischem Inhalt von der Masse abzuheben.

Wer Vertrauen aufbaut, wird belohnt – nicht nur von Google, sondern vor allem von den Menschen, die Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt suchen.

Noch Fragen? Wir sind für dich da!