
Die Möglichkeiten rund um Künstliche Intelligenz (KI) haben in den letzten Jahren rasant zugenommen – auch im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Texte, Meta-Daten, Gliederungen, ja sogar ganze Webseiteninhalte lassen sich heute auf Knopfdruck generieren. Für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Oberlausitz klingt das nach einer willkommenen Abkürzung: schneller online, weniger Aufwand, mehr Sichtbarkeit.
Doch so einfach ist es nicht. Wir begleiten als Agentur regelmäßig Unternehmen in der Region bei der Optimierung ihrer Webpräsenzen – und unsere Erfahrung zeigt: KI kann unterstützen, aber ersetzt nicht die essenziellen SEO-Grundlagen. Und vor allem: Sie bringt alleinstehend keine besseren Rankings. Im Gegenteil.
KI-Tools wie ChatGPT oder Jasper erzeugen zwar grammatikalisch korrekte und gut lesbare Texte, doch es fehlen oft Tiefe, Differenzierung und ein echtes Verständnis für Nutzerintentionen und Wettbewerbsanalysen. Besonders kritisch wird es, wenn solche Texte ungeprüft veröffentlicht werden – ohne Berücksichtigung von WDF*IDF-Analysen, internen Verlinkungsstrategien oder strukturierten Daten.
Wir führen regelmäßig strukturierte A/B-Tests durch, um die Wirksamkeit von Maßnahmen im SEO-Bereich zu validieren. Unser jüngster Vergleich im Frühjahr 2025 hat drei Textvarianten auf einer gleich aufgebauten Website getestet – jeweils für lokal relevante Keywords:
Variante | Beschreibung | Ø Google-Ranking |
---|---|---|
A: Manuell verfasst | Redaktionell erstellt + SEO | Platz 3 |
B: Nur KI | Generiert, ungeprüft veröffentlicht | Platz 22 |
C: KI + Nachbearbeitung | Generiert + manuell optimiert | Platz 7 |
Das Ergebnis war eindeutig: Texte ohne menschliche Optimierung schnitten deutlich schlechter ab – trotz identischer technischer Bedingungen. Auch Google scheint KI-Content mittlerweile zu erkennen und bewertet diesen ohne Zusatzaufwand offenbar zurückhaltender.
Auch externe Studien stützen diese Beobachtungen:
Google selbst hat mehrfach betont, dass nicht die Herkunft eines Textes das Problem ist, sondern seine Qualität. In den aktualisierten Search Quality Evaluator Guidelines (2023/2024) wird explizit vor „automatically generated content with no meaningful human oversight“ gewarnt. KI-Texte ohne menschliche Korrektur werden als möglicher Indikator für manipulative Inhalte betrachtet – insbesondere dann, wenn Autorität, Originalität und fachliche Tiefe fehlen.
Ein weiteres Problem: Selbst der beste Text – egal ob KI-generiert oder nicht – entfaltet keinen Nutzen, wenn die technische Basis der Website nicht stimmt. Und genau hier sehen wir bei KMU in der Oberlausitz häufig die größten Baustellen:
Diese technischen Faktoren sind nach wie vor entscheidend dafür, ob Inhalte überhaupt in der Google-Suche sichtbar werden – unabhängig davon, wie gut oder schlecht ein Text geschrieben ist.
KI kann im SEO-Prozess Zeit sparen, Ideen liefern und bei der Texterstellung unterstützen. Aber sie ist kein Ersatz für strategisches Denken, technische Optimierung und lokale Marktkenntnis. Gerade KMU in der Oberlausitz sollten nicht in die Falle tappen, sich allein auf automatisierte Inhalte zu verlassen – sondern stattdessen auf die Kombination aus menschlicher Expertise, technischer Präzision und KI-gestützter Effizienz setzen.
Wer diese Balance findet, kann die neuen Werkzeuge sinnvoll nutzen – und sich trotzdem dauerhaft über Sichtbarkeit, Kundenanfragen und Wachstum freuen.